
Handlungsoptionen in der Arbeit mit geflüchteten Roma-Familien – ein Perspektivwechsel
Donnerstag, 14. Juli 2022, 13:00 - 16:00 Uhr, digital über Zoom
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind über 4 Millionen Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer geflohen. Schätzungen gehen dabei von mindestens 100.000 geflüchteten Roma aus. Vorrangig handelt es sich um Frauen und Kinder. Da Roma häufig in großen Familienverbünden von 20 oder mehr Menschen leben, stellt dies die aufnehmenden Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte vor große Herausforderungen.
Roma waren und sind massiv von Vorurteilen und Ausgrenzung betroffen. Ukrainische Roma haben es in vielerlei Hinsicht besonders schwer. Hilfsorganisationen berichten, dass viele bereits auf dem Weg nach Deutschland Diskriminierung erfahren, in Zügen nicht mitgenommen und teils an der Einreise gehindert werden. Auch in Deutschland treffen Roma auf alte Vorurteile und Zuschreibungen.
Für die Veranstaltung konnten wir Herrn Christoph Leucht von der Hildegard Lagrenne Stiftung gewinnen, der Handlungsoptionen - inklusive Perspektivwechsel - aufzeigte. Er ist u.a. auch Rommediatoren-Trainer und übernahm die wissenschaftliche Koordination der RomnoKher-Studie 2021.
Eine Vertreterin einer ukrainischen Roma-Organisation berichtete von der Situation vor Ort.
Zudem stellte sich der Thüringer Landesverband der Sinti und Roma RomnoKher Thüringen e.V. vor. Er arbeitet seit mehreren Jahren als Interessensvertretung aller Menschen mit Romno-Hintergrund. Insbesondere hilft er zugewanderten Roma bei der Integration und steht mit seinem Team u.a. allen Thüringer Kommunen als Ansprechpartner zur Verfügung. Bei Bedarf kommen die Kolleginnen zu vermittelnden Erstgesprächen vor Ort.
Die Veranstaltung richtete sich an Sozialarbeitende und andere Mitarbeitende, die direkt in der Betreuung von aus der Ukraine geflüchteter Menschen arbeiten sowie an alle Akteurinnen und Akteure, die in verschiedensten Zusammenhängen mit geflüchteten Roma-Familien Kontakt haben.