Insbesondere zugewanderte und als „nicht-deutsch“-gelesene Menschen würden in Thüringen täglich immer offener und hemmungsloser diskriminiert, entwürdigt und angegriffen, berichtet Mirjam Kruppa und stellt klar. „Rassismus ist keine Meinung, sondern eine Verletzung der elementaren und verfassungsmäßigen Grundsätze unseres Miteinanders.“ Entsprechend sei es auch Aufgabe und Pflicht von Regierung und Verwaltung, sich deutlich und wirkungsvoll dagegen einzusetzen.
Dabei verweist die Thüringer Beauftragte auf Handlungsempfehlungen für Antirassismus in der Verwaltung, die jüngst die Bundesbeauftragte für Antirassismus, Reem Alabali-Radovan, herausgegeben hat. „Wir sind aufgefordert, sowohl in den eigenen Reihen für das Thema zu sensibilisieren und Rassismus strikt entgegenzuwirken als auch zivilgesellschaftliche Strukturen zur Bekämpfung von Rassismus nachhaltig auf- und auszubauen“, fasst Mirjam Kruppa zusammen.
Über 30 Prozent der Thüringerinnen und Thüringer vertreten rassistische Einstellungen. Auch im Vergleich mit anderen Bundesländern sind die Zustimmungsraten im Freistaat zu fremdenfeindlichen, antisemitischen und islamfeindlichen Aussagen erschreckend hoch. Dies belegen unterschiedliche Daten und Umfrageergebnisse, die im Thüringer Zuwanderungs- und Integrationsbericht 2024 zusammengefasst sind.
„Umso dankbarer bin ich für die alltäglichen Begebenheiten und vielfältigen Initiativen, in denen sich in Thüringen Menschen gegen Rassismus einsetzen“, macht Mirjam Kruppa deutlich. Gerade sie müssten von staatlicher Seite den Rücken gestärkt bekommen. „Denn klar ist: Rassismus-Bekämpfung ist mehr als Zivilcourage“, unterstreicht die Beauftragte.
Der Internationale Tag gegen Rassismus wird jährlich am 21. März begangen und wurde 1966 von den Vereinten Nationen ausgerufen. Bundesweit finden rund um diesen Tag die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ statt. In diesem Jahr stehen viele der Veranstaltungen und Aktionen unter dem Motto „Menschenwürde schützen“.