„Es ist für meine Arbeit essentiell, die besonderen Umstände vor Ort kennen zu lernen. Integration ist kein Schreibtischgeschäft und gestaltet sich beispielsweise in Jena anders, als im ländlichen Raum. Deshalb ist es mir wichtig, mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort im Gespräch zu sein“, erklärt Kruppa.
Natürlich gäbe es grundsätzlich viele Parallelen in den Herausforderungen: „Die hohen und steigenden Zahlen an Geflüchteten bringen alle an und über ihre Belastungsgrenze. Hier sind Land, Städte und Kommunen gefordert, an einem Strang zu ziehen“, mahnt die Beauftragte. Doch die Umstände und die Art des Umgangs vor Ort variieren. „Aus vielen Besuchen nehme ich kleine Leuchttürme mit nach Hause“, berichtet Kruppa. „Projekte und Lösungsansätze, die auch für andere im Freistaat interessant sein könnten.“ Ermutigend sei dabei immer wieder zu sehen, wie kreative Ideen und anpackende Menschen es schaffen, auch unter schwierigen Umständen Großes zu leisten. „Entscheidend ist neben der Haltung auch die Kommunikation. An vielen Stellen sind in den vergangenen Jahren Netzwerke entstanden, die erfahren, bewährt und tragfähig sind. Diese gilt es zu stärken und in die politischen Entscheidungen einzubeziehen“, fordert Kruppa.
Seit ihrem Amtsantritt hat die Beauftragte alle Landkreise und kreisfreien Städte im Freistaat bereist, die dafür offen waren. „Ich wäre gern schon viel schneller überall gewesen. Doch die Pandemie hat mich ausgebremst“, so Kruppa. Als nächstes steht ein Besuch im Wartburgkreis im Kalender.