Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 werden die Rechte dieser rund 20 Millionen Frauen in Afghanistan sukzessive eingeschränkt: ihre Bewegungsfreiheit, ihr Recht auf Bildung, Gesundheit und Selbstbestimmung. „Afghanistan ist für Frauen zum Gefängnis geworden“, klagt Mirjam Kruppa. „Wer sich widersetzt, wird drangsaliert, bedroht und ermordet. Jene Menschen, die gemeinsam mit uns für Frauen-, Menschen- und Freiheitsrechte einstehen, sind seit dem Abzug der internationalen Truppen in Lebensgefahr“, mahnt die Beauftragte und fordert Solidarität und Unterstützung.
Insbesondere jene Afghaninnen, die sich für Frauen- und Menschenrechte einsetzen, werden von den neuen Machthabern als Staatsfeinde behandelt, verfolgt und ermordet. Genau für diese Frauen hat die Bundesregierung Verantwortung übernommen und im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms Möglichkeiten zur Aufnahme geschaffen. „Diese müssen auch durch die künftige Bundesregierung weiter umgesetzt werden“, fordert Mirjam Kruppa.
Im Freistaat leben aktuell rund 3.700 Afghaninnen, die – zumeist mit ihren Familien – aus ihrer Heimat geflohen sind. „Ich wünsche mir, dass wir diesen Frauen in Thüringen ein Umfeld schaffen, in dem sie sich sicher fühlen und ihre Erfahrungen teilen können. Ihre Geschichten sind wichtig und verdienen es, gehört zu werden“, so die Beauftragte und lädt ein: „Lasst und gemeinsam mit den afghanischen Frauen für eine Welt kämpfen, in der Frauenrechte als Menschenrechte selbstverständlich sind.“